Institut für Qigong Yangsheng



Übungen der traditionellen chinesischen Heilkunst zur Pflege des Lebens nach dem Lehrsystem Qigong Yangsheng von Prof. Jiao Guorui


Kursleitung: Dr. med. Klaus Wersche


Qigong Yangsheng

Qigong stellt neben Akupunktur und Arzneimitteltherapie einen bedeutenden Zweig der Traditionellen Chinesischen Heilkunde dar. Heilkunde wird hier in einem umfassenden Sinne auch als Kunst der Lebensführung oder Kultivierung der Lebenskraft verstanden.

Qigong ist ein Sammelbegriff für vielfältige Übungsmethoden, die in China entwickelt wurden und sich in unterschiedlicher Weise mit der Lebenskraft beschäftigen. Qigong bedeutet Arbeit am Qi oder stetes Üben mit dem Qi. Der Begriff "Qi" lässt sich nicht direkt in eine westliche Sprache übersetzen. In unserem Zusammenhang steht er für Lebenskraft, Vitalität und Lebensenergie. Gong heißt beharrliches Üben. Yangsheng bedeutet Pflege des Lebens.

Prof. Jiao Guorui entwickelte ein eigenständiges Lehrsystem, das Qigong Yangsheng, das mit zahlreichen Übungsmethoden zur Kultivierung der Lebenskraft beiträgt.

Qigong hat eine lange Tradition, die sich über 4000 Jahre zurückverfolgen lässt. Schon aus der Zeit der berühmten Denker Laozi und Zhuangzi (3./ 4. Jht. v. Chr.) gibt es recht genaue Anleitungen zu Qi-Übungen. Über die Jahrtausende bestand immer eine enge Beziehung zu chinesischer Medizin, Daoismus und Buddhismus. Verfolgt man die Geschichte der Medizin, erkennt man die besondere Bedeutung von Qigong. Einige berühmte Ärzte, z.B. Hua-Tuo (142-219) und Sun Simiao (581 - 682?) haben Qigong-Übungen entwickelt und verfeinert.

Mit Konzentration, Atmung, Vorstellungsübungen sowie Körperhaltungen in Ruhe und Bewegung wird die individuelle Lebenskraft angeregt. Qigong-Übungen können körperliche, seelische und geistige Funktionen regulieren und stärken.

Qigong kann unabhängig vom Alter und weitgehend unabhängig vom Gesundheitszustand erlernt und geübt werden. Es fördert die Wahrnehmungs- und Konzentrationsfähigkeit, wirkt regulierend auf Atmung, Herz und Kreislauf sowie auf das Nervensystem.

Ziel der Qigong-Übungsmethode ist die Kräftigung der Konstitution durch Mobilisierung latenter Energien. Dies erfordert Geduld und beharrliches Üben. Erst dann kann man die "süßen Früchte" von Qigong kosten.

Der Begriff Yangsheng bedeutet "Pflege des Lebens", und er hat eine lange Tradition in China. Im chinesischen Altertum wurden unter Yangsheng eine Reihe von Methoden zur gesunden Lebensführung zusammengefasst, wie z.B. Ernährung, Umgang mit den eigenen Energien, Sexualpraktiken sowie körperliche und geistige Übungen.

In der chinesischen Geschichte war das Streben nach „Kultivierung des Lebens“ nicht nur auf die Heilkunst beschränkt, sondern es verband sich mit Vorstellungen über Lebensverlängerung und Unsterblichkeit, die sich bis in das 8. Jh. v. Chr. zurückverfolgen lassen. Yangsheng fand neben der allgemeinen Lebensführung auch Eingang in die religiöse Praxis, wie Quellen des Daoismus belegen.

Mitte des 20. Jahrhundert begann Prof. Jiao Guorui mit der Entwicklung seines Lehrsystems Qigong Yangsheng. Es stellt ein umfassendes Gebäude aus Theorie und Praxis zahlreicher Übungsmethoden dar. Prof. Jiao Guorui verband Jahrzehnte klinischer Forschung im Qigong mit klassischen Qigongschriften sowie seinen eigenen Erfahrungen bei unterschiedlichen Qigongmeistern - wie Wang Tong, Hu Yaozhen, Wung Xiangzhei, Zhou Qianchuan - zu seinem Lehrsystem Qigong Yangsheng.

Prof. Jiao Guorui

Prof. Jiao Guorui, geboren 1923 in Fengrun, Provinz Hebei (China), gestorben 1997 in Beijing (China), war Arzt für Traditionelle Chinesischer Medizin (TCM), Qigong-Meister, Professor und Mitglied der Expertenkommission an der Akademie für TCM Beijing, Direktor des Instituts für Qigong der Akademie für TCM Beijing, Vizevorsitzender des ALL-China Qigong-Forschungsinstituts für klinische Studien, Berater der Medizinischen Wissenschaftsgesellschaft zur Förderung der TCM, Hongkong, Gastprofessor am japanischen Institut für TCM.

Im Alter von 8 Jahren begann er unter seinem ersten Lehrer Wang Tong Shaolin-Gongfu zu praktizieren, später studierte er nacheinander bei den drei berühmten Qigong-Meistern Hu Yaozhen, Zhou Qianchuan und Wang Xiangzhai. Jiao Guorui entwickelte das Übungssystem Qigong Yangsheng auf der Basis eines langjährigen Studiums klassischer Qigong-Schriften, intensiver praktischer Übungen sowie der Anwendung in der klinischen Praxis.

Mit der Unterstützung des chinesischen Gesundheitsministeriums gründete Prof. Jiao Guorui das erste wissenschaftliche Institut zur Erforschung der gesundheitsfördernden Übungen des Qigong, und er unterstützte den wissenschaftlichen Austausch über Qigong sowohl in China als auch im Ausland.

Von 1986 bis zu seinem Tod bestand eine enge Verbindung zu Deutschland, wo Prof. Jiao mehrere Jahre lebte und lehrte.

Prof. Jiao Guorui lehrte viele Jahre in Deutschland die folgenden Übungsmethoden, die in Form von Büchern, Postern, Lehrfilmen und weiteren Lehrmaterial in deutscher Sprache beschrieben sind.

Übungsmethoden

Dr. med. Klaus Wersche unterrichtet von diesen Übungsmethoden schwerpunktmässig:

· 15 Ausdrucksformen des Taiji-Qigong (taujishiwushi)
· 8 Brokatübungen (baduanjin)
· Spiel der 5 Tiere (wuqinxi)
· Fuqi Yangsheng fa (Qi-Aufnahme zur Lebenskraft-Kultivierung)
· Youfagong (Methode der Induzierten Bewegung)

Die Medizinische Gesellschaft für Qigong Yangsheng e.V. in Bonn bietet darüber hinaus Kurse in folgenden Übungsmethoden an:

· 6-Laute-Methode (liuzijue)
· Stehen-wie-ein-Pfahl (zhanzhuanggong)
· Emei-Methode zur Regulierung des Qi
· Tuna (Assimilieren und Auswerfen)
· Taiji-Übung-in-Ruhe (taiji jinggong).

Kursleitung: Dr. med. Klaus Wersche

Werdegang

Klaus Wersche, geboren 1948 und seit 1983 niedergelassen als Arzt für Allgemeinmedizin in Frankfurt-Bornheim. Nach dem Medizinstudium und Arbeit in verschiedenen Kliniken, 1977 Beginn der Ausbildung in Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) und der Homöopathie bei Dr. med. A. Fischer in Frankfurt. Darüber hinaus homöopathische Ausbildung bei Dr. med. Dorszi in Wien 1978-80 und 1985-86 bei Dr. med. Michael Barthel in München.

Neben der jahrelangen Tätigkeit in der Praxis Dr. med. Fischer erfolgte ein Studium in der TCM in Lausanne bei der Schweizer Gesellschaft für Akupunktur um Dr. med. G. Fisch von 1977-81. Nach Auflösung der Schweizer Gesellschaft auf der Suche nach einer neuen Heimat: Mitglied bei der Societas Medizinae Sinesis (SMS). Mit einer Gruppe der SMS 1986 erste Studienreise nach China und erstmals Kontakt mit Qigong in Chengdu (Sechuan).

1988 erster Kontakt mit Prof. Jiao Guorui in Bejing und Ausbildungsbeginn in seinem Lehrsystem bis zu seinem Tod 1997.
1991 Gründungsmitglied der Medizinischen Gesellschaft für Qigong Yangsheng e.V. in Bonn und seitdem Kursleiter der Medizinischen Gesellschaft.
1998-99 Teilnahme an der neugeschaffenen Vollausbildung Akupunktur der Deutschen Ärzte Gesellschaft für Akupunktur (DÄGfA) und Dozent der DÄGfA für Qigong. Seit 1999 Mitarbeit im Qualitätszirkel Akupunktur in Frankfurt.

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